AntiSeo-Award für das Sozialgericht Bremen

Da bahnt sich gerade ein ganz großer Flop für das Sozialgericht Bremen an. Der Shopblogger bekam heute Behördenpost in welcher ihm Namensanmaßung vorgeworfen wird und das nur, weil er in einem Beitrag vor 6 Monaten als Beitragstitel „Sozialgericht Bremen“ verwendet hat und damit jetzt in den Google Ergebnissen unter den ersten zehn Treffern zu finden ist.

Nicht nur ich bin irritiert, auch Robert befürchtet einen Aprilscherz, andere wie Tom sind belustigt über den Shopblogger im Behördenclinch oder bestaunen den Entdeckerdrang des Sozialgerichts im Internet und monieren die mangelnde Findbarkeit der Bremer Seite.

Wieder andere treiben es auf die Spitze und benutzen den Begriff Sozialgericht Bremen und praktizieren damit Keyword Stuffing vom Feinsten, um so entweder mal selber oben zu stehen oder dem Shopblogger Björn in den Google SERPs ganz nach oben zu helfen. Aber Achtung, wenn die Juristen zum Abmahnen antreten hilft vielleicht nur noch die von Nico in Aussicht gestellte Rechtschutzversicherung für Blogger ;-)

Was mir aus SEO Sicht am meisten auffällt ist die schlechte Optimierung der hier so heiß diskutierten Webseite. Das Bremer Sozialgericht ist damit ein heisser Anwärter auf den zweiten Anti-SEO Award diesen Jahres. Vor ein paar Monaten hatte ich der Arbeitsagentur diesen Preis verliehen.

Die von der Behörde beim Shopblogger monierte Anwesenheit des Begriffs Sozialgericht Bremen im Seitentitel zeigt, dass man sich dort der Wichtigkeit des Begriffes im Title-Tag durchaus bewusst ist. Um so mehr verwundert es dann doch, dass bei der eigenen Präsenz diese Wortkombination weder im Seitentitel noch in der Überschrift noch im Text vorkommt! Wie um Googles Willen soll eine Suchmaschine denn überhaupt wissen worum es bei der Seite geht, wenn man ihr die wichtigsten Elemente vorenthält? Um ganz sicher zu gehen hat man die Meta-Description auch noch weggelassen, nicht auszudenken, wenn Google aus Versehen darüber doch noch etwas Sinnvolles hätte darstellen können.

Dann sind da noch die Links, mit das wichtigste Ranking-Kriterium der großen Suchmaschinen. Hier hat man das Menschenmögliche getan, um deren Auswertung zu erschweren, indem eine Zwischenseite mit einer Keywort-entleerten Verlinkung eingeschoben wurde anstatt eine vernünftige permanente Weiterleitung zur Zielseite zu implementieren.

Nichtsdestotrotz steht die Webseite des Landgerichts Bremen auf vorderen Plätzen bei Google. Nur erkennt man sie mangels sinnvollem Seitentitel nicht als solche. Das ist doch der eigentliche Knackpunkt. Hätte es jemand nötig auf die Seite des Shopbloggers zu klicken, wenn das Sozialgericht ganz oben stünde und namentlich sofort zu erkennen wäre? Hätte sich dann noch jemand Gedanken über etwaige Namensanmaßungen machen müssen? Hätte jemand da mal besser seine Hausaufgaben gemacht, so wäre die ganze Geschichte gar nicht ins Rollen hekommen. Ein Gutes hat die Sache dennoch, die Macht der Blogs wird wohl demnächst in Bremen besser eingeschätzt werden können :)

Anti SEO Award 2005 Wir haben hier das glatte Gegenteil einer Namensanmaßung – nämlich eine Namensauslassung. Das Bremer Sozialgericht hat seinen Namen überall dort ausgelassen, wo es hilfreich für die Suchmaschinen gewesen wäre und noch viel schlimmer, auch dort wo es hilfreich für die Suchenden gewesen wäre. Wenn einem so viel Schönes wird beschert, das ist schon einen Anti SEO Award wert.

PS: Ich wage die Prognose, dass die Google SERPs in Kürze von sehr vielen Blogs geflutet werden und das Sozialgericht Bremen gut beraten wäre seine SEO-Fehler schnellstens auszumerzen, um nicht gänzlich aus den Top 10 gespült zu werden.

Update: Juristischen Beistand gibt es auch schon, das lawblog von Udo Vetter verbloggt gerade auch das SOZIALGERICHT BREMEN. Jetzt wird es aber eng für die Bremer, so einige Blog-Schwergewichte schiessen sich gerade auf ihren Namen ein. Wenn das nicht mal doch noch zu einem Fall von Namensanmaßung wird :)

20 Gedanken zu „AntiSeo-Award für das Sozialgericht Bremen“

  1. Wie ich bereits irgendwo anders schrieb (wenn ich wüsste, wo das war, würde hier ein Link stehen), hat sich das Sozialgericht mit dem Schreiben selbst kräftig in den Fuß geschossen. Ich erwarte allerdings, dass auch der (nicht ganz unbekannte) Anwalt, der in der SERP weiter vorne auftaucht (und sich gleich als sämtliche Gerichte auf einmal ausgibt), auch einen entsprechenden Brief bekommt. ;-)

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