No-ODP für Google SERPs

Vor wenigen Tagen fragte mich ein Kunde, ob man die seltsamen Seitentitel verändern könne, die Google in seinen Suchlisten präsentierte, die seien ja mitunter geschäftsschädigend. Ich entgegnete ihm, leider nein, noch sei man Google an der Stelle ausgeliefert, ab und an würden Informationen aus dem ODP oder den Meta-Descriptions genutzt, um die Suchresultate aufzuhübschen. Es gäbe aber berechtigte Hoffnung auf Besserung, so hätte der Suchmaschinen-Konkurrent MSN mittlerweile ein Einsehen gehabt und ein No-ODP Metatag kreiert, welches die Unterdrückung der ODP Informationen in den SERPs erlaube. Vielleicht zöge Google hier bald nach.

Erfreulicherweise hat Google jetzt tatsächlich reagiert und ein NOODP-Tag eingeführt . Wurde auch Zeit, immer wieder nervt der Suchgigant seine User und Webmaster mit kleinen Features, die vielleicht gut gemeint sind, aber genau betrachtet eine Bevormundung darstellen. Zudem mangelt es an Informationen, was die Funktionsweise dieser Features anbelangt. In seinem Weblog-Beitrag ODP-Snippets bei Google ausschalten hat Klaus Patzwald sehr schön auf die Schwierigkeiten hingewiesen, die im Zusammenhang mit den ODP-Daten auftreten.

Wir sehen also, sowohl Seitentitel als auch Beschreibungstexte können aus dem ODP ausgeliehen und in die Suchergebnislisten eingebunden werden. Das ist nicht immer wünschenswert. Gerade dem Seitentitel kommt in den Ergebnislisten eine besondere Rolle zu, wird dieser doch gleichsam einem Türschild dem User vor die Nase gehalten und entscheidet so auch über die Klick-Wahrscheinlichkeit der zugehörigen URL.

Wie man einschlägigen Quellen entnehmen kann, ist es i.d.R. von Vorteil, wenn das gesuchte Keyword im Titel auftaucht und damit in den SERPs dank Fettdruck hervorgehoben wird. Manchmal verbessert Googles Eingreifen die Situation, manchmal verschlechtert es sie. Leider sind die Regeln nur Google bekannt und ändern sich im Laufe der Zeit. Also nichts, worauf man sich verlassen möchte oder womit man rechnen könnte. Kein Wunder also, wenn einige Webmaster lieber NO ODP zu Googles Suchresultaten sagen würden.

Anbei ein Beispiel das zeigt, wie Google für unterschiedliche Suchbegriffe die verschiedensten Kombinationen von ODP-Titel und ODP-Beschreibung in die SERPs hinein generiert:

Suchbegriff: Versicherungen
ODP-Titel + ODP-Beschreibung
versicherungen

Suchbegriff: Versicherungsvergleich
ODP-Titel + Text-Snippet
versicherungsvergleich

Suchbegriff: Versicherungsvergleiche
Original-Titel + ODP-Beschreibung
versicherungsvergleiche

Suchbegriff: diverse Versicherungsvergleiche
Original-Titel + Text-Snippet
versicherungsvergleiche-div

Damit hätten wir alle 4 Kombinationen am Beispiel einer Website gesehen. Durchaus kreativ, was Google da abliefert. Doch nicht immer sind die abgebildeten Informationen im Sinne des Seitenbetreibers. Das ODP meint es sicherlich gut mit dem Einfügen von Postleitzahl und Firmensitz, doch ob das in diesem Zusammenhang vom Suchenden richtig verstanden wird und ob das für ein bundesweites Angebot ein besonderes sinnvoller Hinweis ist, das steht auf einem anderen Blatt. Und sicher ist das noch ein ganz harmloses Beispiel, im Falle von veralteten bzw. unpassenden Beschreibungen mag es noch zu ganz anderen Überraschungen kommen.

Doch all das ist jetzt Geschichte, die neuen coolen Metatags sorgen allerorten für Freude und Erleichterung. Und so sieht es aus, das neue Wunder-Tag:

<META NAME=”googlebot” CONTENT=”NOODP”>

Jeder ODP-gelistete Webmaster sollte flugs mal ein paar Tests machen und nachschauen, ob und wie seine Seite für die wichtigsten Suchbegriffe gelistet wird und wenn das Ergebnis aufgrund googeliger ODP-Beschreibungen nicht überzeugt, dann sollte er NOODP eine Chance geben. Die Besucherzahlen mögen es ihm danken.

6 Gedanken zu „No-ODP für Google SERPs“

  1. Pingback: » Raus ODP! - Dr. Web Weblog
  2. Was ist außer der PLZ an der ODP-Beschreibung so schlecht?

    In den Meta-Tags der Site steht fast das selbe:
    „Ansahl Versicherungsvergleiche – Informationen und Vergleiche zu diversen Versicherungen“

    Dann lassen wir uns mal überraschen, wie die Site künfitg bei Google auftaucht. Falls das Tag dort eingebaut wird.

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  3. Ich habe dieses Beispiel gewählt, weil ich damit sehr schön alle 4 Kombinationen von Titel und Beschreibung demonstrieren konnte. Die anfangs bemäkelte Beschreibung betraf eine ganz andere Domain, die ich aus diversen Gründen hier aber nicht vorstellen wollte.

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  4. Das G* und Co. mit den Metas reagierten wurde höchste Zeit. Nun bleibt nur zu hoffen, dass diese bei der Neuindexierung auch wirklich Beachtung finden. Wir werden mal sehen, wie lange es dauert bis sich wirklich etwas ändert. Wir haben zu Glück ein Projekt, wo wir es sehr gut beobachten können. Werde es dann bei http://www.seonauten.com posten.

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  5. Ich glaube es war ca. vor einem Jahr, wo ich gelesen hatte, das Tante G. nicht so viel Wert auf Metatags legt. Denn werden die jetzt doch wichtig oder wie soll man das verstehen?

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