Der Blogdieb

Dra di net um, der Contentklau geht um. Ob nun Suchmaschine, Webverzeichnis, Artikelschmiede, Weblog, Forum oder die kleine Homepage von Paulchen Müller aus Buxtehude, heutzutage gilt ein Motto: Content rulez! Das haben natürlich auch einige böse SEOs und Spammer mitbekommen und so bedienen sie sich ziemlich freizügig beim Content der anderen. Die Anderen mögen das natürlich nicht und schimpfen. Meist schimpfen sie zu Recht. Und manchmal hilft das auch. Aber nicht immer. Und manchmal wird das Schimpfen lauter und die Bösen werden mit tollen Titeln belegt wie Contentdieb und Blogdieb.

Die Diskussionen sind hitzig und witzig. Die Geschichten haben hohen Unterhaltungswert – so lange es einen nicht selber trifft ;-)

Doch was dann. Ich habe hier im SOS SEO Blog auch so ne fiese Content-Zecke im Pelz. Auf news.makewebmoney.ru glaubt irgendso ein Experte für Content-Recycling, er dürfe sich ungefragt fremder RSS-Feeds bedienen. Das Üble in diesem Fall, es wird weder die Quelle genannt, noch wird auf den Ursprungsartikel verlinkt. Der Content wird also einfach geklaut und als eigener Content ausgegeben. Noch übler, es wird auch noch fleißig getrackbackt und gepingt. Wenn ich also einen Artikel schreiben und auf einen Blog-Beitrag eines Leidensgenossen verlinken würde, so würde dort nicht nur mein Weblog versuchen, das andere Blog anzupingen und so einen Trackback zu initiieren, sondern das räuberische Weblog würde versuchen, es meinem gleich zu tun. Ich habe damit quasi einen Trackback-Spammer und Blogdieb im Schlepptau.

Und genau dieser Trackback-Spam hat den Ausschlag gegeben. Ich wurde jetzt zum wiederholten Mal darauf angesprochen, was das wäre, ob der das darf und ob ich überhaupt wüsste, was da abgeht. Zuerst hatte ich die Hoffnung, die Sache würde sich von alleine regeln. Irgend jemand würde den Typen schon an den Pranger stellen, mit Anwalt drohen oder Google würde die Domain oder den AdSense-Account kicken. Doch weit gefehlt, nix ist passiert, absolut nichts. Jetzt reicht’s mir.

Und jammer mir keiner die Ohren voll von wegen: „halb so wild“ oder „selber Schuld, wenn du einen ungekürzten Feed rausgibst. Du musst den Typen doch nicht gleich Contentdieb nennen oder schreib dem doch einfach, dass du das nicht willst.“ Wie denn, wie soll ich dem schreiben, wenn der nirgends eine Kontaktmöglichkeit auf seiner Website anbietet? Ich habe zumindest nichts finden können. Na ja, eine relativ offensichtliche Möglichkeit gibt’s schon noch, die Kommentarfunktion im Weblog. Die habe ich genutzt und in höflicher Form und in englischer Sprache um die Entfernung meines Blogfeeds aus dem Weblog gebeten. Wie nur unschwer zu erraten, mit keinem Erfolg.

Und jetzt reicht’s. Mehr kann ich auf die freundliche Art nicht machen. Jetzt wird eskaliert. Als erstes kommt dieser Blogbeitrag, der eigentlich auch wieder im bösen Blog auftauchen müsste. Doch ganz sicher ist das diesmal nicht. Ich habe gleichzeitig auch noch eine Bot-Falle in meine Weblog-Software eingebaut und hoffe mit deren Hilfe dem Ungeziefer habhaft zu werden. Ich hoffe das hilft. Ansonsten habe ich noch ein paar weitere Ideen in Petto.

Ein Haken hat die Sache. Wo viel hilft, da gibt’s auch viel Nebenwirkung. Irgendwie befürchte ich, dass die Falle auch Unschuldige treffen wird. Sollte also jemand in Zukunft seltsame Probleme mit meinen Blog-Feeds haben, dann könnte es an der scharfen Falle liegen. In dem Fall wäre ich dankbar für einen entsprechenden Hinweis. Ansonsten sind hier Ideen willkommen, die helfen könnten das Problem einzudämmen. Es könnte ja als nächsten einen von euch erwischen. Passt gut auf, dreht euch um, der Blogdieb geht herum.

21 Gedanken zu „Der Blogdieb“

  1. Ich hatte Dich in den Kommentaren zu Deinem letzten Posting darauf hinweisen wollen, aber aufgrund des Links wurde mein Kommentar wohl als Spam eingestuft und gefressen…

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  2. … ich wurde auch schon von mehreren Seiten auf den Contentdieb hingewiesen, aber was will man machen? In Russland vorbeischauen und verhauen? Über alles andere lachen sich diese Leute kaputt …

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  3. Dann nach doch erstmal ein deny from .ru in Deiner .htaccess. Vielleicht hilft es. Wenn nicht, dann muss man natürlich weitersuchen.

    Bei solchen Spezies kann ich mir auch durchausvorstellen, dass sie sich anderen „Tricks“ bedienen um an den Feed zu kommen. Aber es ist zumindestens ein Versuch wert.

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  4. Ich würde ihm – wie schon gesagt – zu aller erst mal seine Verdienstgrundlage nehmen ;) Das hat schon oft geklappt und AdSense ist da im Fall von Contentklau mehr als hilfsbereit. Viel Glück

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  5. Hier kannst Du Dein Posting auf der RU-Domain lesen:

    Jetzt muss mir nur noch einer verraten, wozu das Ganze. Denn Anzeigen auf der RU-Page kann ich ebensowenig sehen wie Kommentare.

    Die sind schon gut, die russischen Programmierer, gelle?!
    Blöd nur, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit außerhalb des Geltungsbreichs unseres deutschen Rechts operieren. Schon mal drüber nachgedacht?

    ;-)

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  6. Andreas, als wenn ich und andere nicht schon darüber nachgedacht hätten. Und gesehen habe ich den Beitrag auch schon. Ich lass mir gerade etwas einfallen wie ich den feed-bot von dem experten erkennen und aussperren kann.

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  7. Hallo Gerald,

    dieses Problem habe ich jetzt auch seit zwei Tagen mit den Inhalten meiner Website http://zumtee.de/ und meines Tee-Blogs http://info.zumtee.de/

    Da klaut sich jemand nach und nach sämtliche Texte 1:1 zusammen, die ich auf diesen Seiten habe. Bei den Blog-Einträgen wurde immerhin noch mein Blog als Quelle benannt, bei den Texten von ZumTee.de landete es als „eigener Content“ auf der betreffenden Seite. Und natürlich gibt es kein Impressum und keine Kontakt-Seite – aber AdSense-Werbung.

    Da zwei Anschreiben an „webmaster@… ws“ keinen Erfolg brachten und auch ein hinterlassener Kommentar nichts fruchtete, waren meine nächsten Schritte, den Provider der ws-Domain zu kontaktieren. Bisher noch ohne Antwort. Und gerade eben habe ich dann mal Google darauf hingewiesen, dass AdSense-Anzeigen auf einer Site mit geklautem Content erscheinen, wo weder ein Impressum noch eine Kontaktmöglichkeit gegeben sind.

    Ich bin ja mal gespannt, ob sich da was bewegt. Jedenfalls ärgert mich dieser Content-Klau sehr. Bei zwei oder drei übernommenen Artikel mit Quellenangabe hätte ich ja noch ein Auge zugedrückt. Aber so nach und nach landen meine kompletten Inhalte in dem fremden Blog. Nein, das muss nicht sein.

    Falls jemand noch gute Tipps hat, wie ich weiter vorgehen kann, freue ich mich über Hinweise. Ggf. einfach das Kontaktformular bei ZumTee.de oder info.zumTee.de nutzen.

    Ich wünsche euch allen, dass ihr vom Content-Klau verschont bleibt!

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  8. Abmahnung na und oder „Armer Blogger wurde Abgemahnt“
    Was Herr Matthias Süß in seinen Blog http://www.rentaseo.de verschweigt
    Er hatte vorher bereits lange Kontakt zu in ist drin, und war sich sehr wohl seines Handelns, und der Markenrechtsverletzung bewusst. Eine Geschäftsverbindung mit Matthias Süß blieb aus. Herr Süß arbeitet nun als SEO für andere Singlebörsen.
    Herrn Mathias Süß war sehr wohl bekannt, das es sich um einen Markengeschützten Namen handelt, und Herr Matthias Süß hat gezielt und bewusst gehandelt,
    als er seinen Beitrag in ist drin, und vor allem die Webseite in-ist-drin genannt hat.
    Auch hat Herr Matthias Süß Einträge in Webkatalogen vorgenommen, dies natürlich bewusst unter in-ist-drin. Auch im Qelltext seiner Seite wurde mehrfach bewusst in-ist-drin eingetragen, so das eine möglichst hohe Listung bei Google gewährleistet war.
    Wie Herr Matthias Süß mitteilte, verspricht er sich durch dem dadurch entstehenden Streit, und die Veröffentlichung nach dem Motto „Armer Blogger wurde Abgemahnt“
    mehr nutzen als Schaden, denn der Anteilnahme der Bloggerszene könne er sich sicher sein.
    Dies bringe Ihm und seinen Projekt zahlreiche Backlinks in und aus der Bloggerszene wodurch sein Blog gepusht wird. Ob die Rechnung aufgeht?

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  9. Pingback: Der wirklich beste Abmahnlacher? at Scribbleblockg
  10. Ich habe den Beitrag von Matthias auch gelesen. Spontan fiel mir dazu eigentlich nur „armes Deutschland“ ein – einfach lächerlich. Der Kommentar von diesem Martin setzt dem ganzen jetzt noch die Krone auf. Auffallend ist hier, dass er den Namen laufend wiederholt. Was er sich da wohl verspricht… Und außerdem: wenn jemand was zu sagen hat und eine URL angibt, dann bitte die eigene! Ich hoffe nur, dass derartige Fälle die Ausnahme bleiben. Wäre echt schade, wenn man irgendwann nur noch in Absprache mit seinem Anwalt bloggen kann.

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  11. legt euch entlich ordentliche rechtsanwälte zu oder verlast das internet!
    blödel kram! wenn ich nen artikel über die tui oder der gerlinggruppe schreibe und den namen in der überschrift nenne und auch in der url passiert da absolut null!
    volkommener schwachsinn!
    oder fängst du jetzt auch schon an nur des schreibens wegen zu schreiben?

    einzig problematisch: hat mich letztens erst so rund 3000 euro gekostet, war aber auch selten doof.
    auf einer webkatalogseite die noch gefüllt werden sollte und dann in vergesseheit geraten ist geschützte begriffe zu nutzen.
    aber selbst das wäre keine tragödie gewesen wenn nicht zusätzlich noch adsence drauf gewäsen wären.

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