studiVZ – echt gruschelig

Mir wird ganz gruschelig, wenn ich die letzten Beiträge rund um den Onlinestar 2006 durchblättere. Es platzt da gerade etwas. Als erstes platzen die Server und Leitungen, dann Ehsan wegen des nicht genehmen Turi-Artikels und des ach so bösen Hosters und jetzt so manchem Blogger der Kragen. Von arrogant über unprofessionell bis hin zu Zensurverhalten wird abgelästert – in Blogostan weht dem frisch gebackenen Social Media Star ein kalter Wind entgegen.

Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wann’s los geht. Ist eine sehr schräge Komposition. Ich konnte mir bislang nicht erklären, wie die so ein Wachstum auf die Beine stellen konnten. Zum Glück hat da jetzt Robert für Aufklärung gesorgt, die Campus Captains sind’s gewesen. Einem der Kommentare ist zu entnehmen, dass die Captains nicht mit Geld, sondern mit kleinen Incentives (Sticker, T-Shirt) geködert wurden. Schon erschreckend für wie wenig sich einige vor den Werbe-Karren spannen lassen.

Seltsam für mich als SEO auch das Aussperren aller Robots. Nun ja, vielleicht sollten die Server geschont werden, oder die Privatsphäre der Studenten. Doch mit Datenschutz und Privacy kann es laut DonAlphonso nicht weit her sein. Ebenso frage ich mich, wer denn nun wirklich alles Geld in der Sache drin stecken hat und ob ich einem Projekt trauen kann, an dessen Banknoten der Name Jamba klebt.

Jedes vernünftige Projekt braucht seine Zeit zum Lernen. Ich bin Fan von natürlichem Wachstum, iterativer Entwicklung, kontinuierlichen Verbesserungen und moderater Finanzierung. Für mich gehören dann noch SEO, Marketing und eine kundenzentrische Einstellung zum gesunden Mix. Amazon ist m.E. ein gelungenes Beispiel für so eine Vorgehensweise.

StudiVZ für mich ist das Gegenteil von alledem. Mir scheint das eher nach dem Motto abgelaufen zu sein, ein paar Jungs wollen Asche machen ein deutsches Facebook klonen bauen, ein paar Kapitalistengeber wollen Asche machen. Man setzt sich an einen Tisch, plant nen Hype, vergisst vor lauter viralem Markting die technische Due Diligence (und die Studenten) und hat Probleme in der Aussenkommunikation.

Wenn dann auch noch so Domainräubereien a la Unister.at und Studylounge.co.uk die Runde machen und ich den Tonfall im StudiVZ-Blog betrachte, so finde ich das wirklich eher zum Gruseln als zum Gruscheln. Hoppla, ich sehe gerade, Herrn Brehm ist die Sache nun doch ziemlich unangenehm. Damit gewinnt er ein paar Pluspunkte in der B-Note. Aber hatte er eine andere Wahl?

Wo wir gerade bei Unister sind. Ich will hier niemanden bevorzugen. Ich kein großer Unister-Fan, das hängt aber nicht mit deren Studentenportal zusammen, sondern mit deren SEO-Exzessen vergangener Tage. Die Quittung dafür – Platz 31 Opfer bei einer Google-Suche nach Unister!

8 Gedanken zu „studiVZ – echt gruschelig“

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