NoFollow – und alle sind schuld

Irgendjemand hat mal wieder das Unwort nofollow gerufen – und alle haben hingehört. Und nicht nur das, viele sind dem Beispiel des nofollow-Rufers gefolgt und rufen jetzt gleichfalls nofollow. Und wer genau hinhört erkennt, sie rufen nicht einfach nur nofollow, nein, sie rufen „no nofollow„. Einer gratuliert dem nofollow Attribut sogar zum Geburstag.

Angeregt durch die Diskussion habe ich festgestellt, dass mein Seo Blog noch nicht einmal in Marios www.no-nofollow.de Verzeichnis eingetragen war. Habe ich dann schnell nachgeholt. Und siehe da, gerade erst eingetragen und schon hat Mario es aufgenommen – und es sich nicht nehmen lassen, auch noch die wertvolle PageRank-Anzeige nachzujustieren ;-)

Zurück zum Thema. Wie mir scheinen will, gibt es eine klare Mehrheit gegen das Link-Kondom. Aber das ist nur Bauchgefühl bzw der Blick durch die Scheuklappen des SEOs, doch vielleicht schafft die Umfrage bei smo-tools etwas mehr Klarheit. Eine Gegenstimme habe ich aus all den Rufen aber heraus gehört, Dr.Web erzählt Nofollow Unsinn:

Die Sache ist also ganz anders als Frank sie im oben genannten Posting darstellt. Nicht diejenigen sind Böse, die NoFollow in ihren Kommentarbereichen einsetzen (die Wikipedia z.B. tut es auch), sondern diejenigen, die es versäumt haben – es hätten alle mitmachen müssen. Eine vertane Chance.

Sven, ich bin ja fast immer deiner Meinung, aber Wikipedia tut es auf seiner „wichtigsten“ Präsenz nicht – eine diesbezügliche Abstimmung gegen das NoFollow-Attribut endete mit 61% für den Rausschmiss. Und Böse sind nicht die, die es einsetzen, sondern die, die spammen. Nun aber gleich diejenigen die nicht mitmachen böse zu nennen, ist ja wohl eine Verdrehung der Tatsachen.

Gibt es hier auch nur einen der geglaubt hat, dass „alle“ dabei mitgemacht hätten. Der muss dann wohl den Faktor Mensch bei seinen Berechnungen außer 8 gelassen haben. Und selbst wenn alle mitgemacht hätten, wer weiss, was dann auf uns zugekommen wäre. Vielleicht wären dann jetzt Tools in Mode, die nach Beipässen suchen, Cross Site Scripting zelebrieren oder andere dubiose Dinge abziehen, nur um einen ungeschützten Link zu generieren. Vereinzelt sind mir solche Dinge schon untergekommen, nicht auszudenken wenn das Schule machte.

Ganz abgesehen davon, mit Spam läßt sich Traffic generieren. Allein das kann schon Motivation genug sein, auch wenn es sicher weniger spannend ist als Link-Power abzugraben. Aber wie wir beim Email-Spam sehen können, trotz immer besserer Spam-Filter bekommen wir auch dort das Problem nicht in den Griff. Weiterhin unterstützen nicht alle Suchmaschinen das nofollow-Attribut, insofern gibt es auch da noch den einen oder anderen Besucher abzugraben.

In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf den SeoFM dirty talk rund um Blog-Spam, Social-Spam und Email-Spam hinweisen, wo vor wenigen Tagen eine echte Spam-Show ausgestrahlt wurde. Unbedingt reinhören! Kultverdächtig :)

Update2: Jetzt hat sich Jojo sogar noch die Mühe gemacht und die Top50 der deutschen Blogcharts auf nofollow hin untersucht. 54% der Blogs vererben, keine schlechte Quote. Ich befürchte jedoch, je tiefer man diese oder andere Charts hinabsteigt, um so mehr wird sich die Waagschale zu Gunsten von nofollow neigen.

Update: Und bevor ich jetzt schlafen gehe, möchte ich mich noch bei Christoph bedanken, der als frisch gestarteter Sport-Blogger es sich nicht nehmen ließ, mein Seo Blog über seine Blogroll zu verlinken. Ganz ohne zu fragen und ganz ohne nofollow ;-)

23 Gedanken zu „NoFollow – und alle sind schuld“

  1. Grunsätzlich ist nofollow in Blogs eine blöde Sache, da muss ich Dir recht geben. Ich weiss aber genau, warum es eingesetzt wird. mit nofollow hat man einfach viel weniger spam und nur qualifizierte kommentare, sprich: man muss die kommentare nicht im auge behalten. ohne nofollow muss man jeden kommentar bzw. jede seite dahinter angucken.

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  2. @Frischeblog: Die Kommentare seines Blogs sollte man, meiner Meinung nach, schon im Auge behalten. Es ist ja meine Webseite und ich kümmere mich auch gerne darum. Außerdem hindert das nofollow Attribut die Menschen nicht daran, eine Webseite zu besuchen. Daher nehme ich mir für meine Kommentare Zeit und um mein Spam kümmert sich Daves Spam Karma recht gut.

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  3. alp, es geht halt nur darum was die leute glauben. ausserdem gibt es statt „das“ ja heutzutage dieses und obwohl viele nicht wissen dass das mit dem das nichts mehr wert ist bekommen sie u.u. etwas von „dieses“ ab. oder so. oder so ähnlich. aber du hast schon recht, eigentlich geht es hier um fast „nichts“.

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  4. Pingback: -Report
  5. nofollow hin oder her: spammer werden IMMER automatisiert kommentare spammen, auch wenn nur jedes 1000ste blog nichtnofollow ist.

    mich nervt an dieser diskussion, dass der LINKGEIZ hier zum ausdruck kommt. herrgott: dann kriegen andere menschen eben links von meinem blog. wieso muss mich das jucken, wenn nicht aus purem neid?

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  6. @Spamschlucker

    Na ja, zum einen wegen „Bad Neigbourhood“ und zum anderen wegen der „Qualität der Kommentare“.

    Beides spricht jedoch dafür, die Kommentare zu kontrollieren, statt „nofollow“ zu verwenden. Denn guten Kommentaren gibt man ja mit Freude einen „echten“ Link. Warum nicht?

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  7. Pingback: BloggingTom
  8. Jetzt hat jeder Blog, den ich lese, über nofollow geschrieben ;-)
    Nofollow hin oder her, wer wirklich paar Links braucht, sollte sich von anderen Seiten (Splogs, Foren, Gastbücher, Shoutboxes, Social Networks oder was weiß ich ;-)) holen, Kommentare wegen einen no-nofollow-Link abzugeben ist doch gay ;-)

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  9. Pingback: alps hypertexte
  10. Hallo,

    ich sage auch „no nofollow“. Aber nur, wenn man Zeit für eine komplette redaktionelle Kontrolle hat. Wobei man eigentlich, wenn man keine Zeit dafür hat, erst gar keine Webseite haben sollte.

    Gruß
    Marc

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  11. Pingback: Mein Parteibuch
  12. Pingback: fob marketing
  13. Alle reden von nofollow und ich weiß nicht mal was das ist :(
    Bin recht neu in der blogwelt, kann mich vielleicht jemand aufklären und vor allem ist es nun gut oder schlecht oder schlicht und gut egal ???

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  14. nofollow ist in meinen augen fluch und seegen zu gleich.
    wiki, blogs und foren haben dadurch einfach weniger probleme.
    das problem sind die Webmaster die es missbrauchen und meinen das ein ausgehender link ihnen schadet was natürlich ein blödsin ist!

    wir spielen also in zwei getrennten liegen.
    den seriös arbeitenden webmaster und denn der alles will aber nichts gibt.
    die frage die sich stellt ist in wie weit dadurch die suchergebnisse tatsächlich verfälscht werden?

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  15. Pingback: Inside DRISOL » Nofollow und kein Ende
  16. nofollow ist nicht nofollow. Das soll heißen: Eigentlich würde nofollow ja nur bedeuten, dass eine Suchmaschine einem Link nicht folgen soll. Aber Google hatte dieses Tag ja eingeführt, um Links auf Spam-Seiten mittels nofollow zu kontrollieren. Das heißt aber, dass indirekt nun alle externen Links in Wikipedia mittels des nofollow-Attributes als SPAM gewissermaßen markiert sind. Also Seiten, die es nicht wert sind, dass man ihnen folgt. Ein negatives Votum!

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