Vor 20 Monaten habe ich hier im Blog einen kleinen aber feinen Artikel zur Geschichte der Heizölrückstoßabdämpfung geschrieben. Seinerzeit war mir aufgefallen, dass zum gesuchten Begriff in Google herzlich wenig zu finden war. Zu mehr als einem Ein- oder Zweizeiler als Erklärung hatte es bei keinem der Top 10 Ergebnisse in der Google Suche gereicht. Und auch wenn ich mir heute die Google Suchresultate für die „Heizölrückstoßabdämpfung“ anschaue, sieht es nicht viel besser aus. Gab es da nicht mal eine Aussage von Matt Cutts, man müsse nichts anderes tun als den besten Content für die User bauen und der Rest käme von alleine? Ist das vielleicht alles nur ein Märchen?
Und damit wären wir beim Motiv für diesen Artikel angelangt. Ich wollte testen, was dran ist an den großen Worten des Meisters. Wie man unschwer durch Googlen herausfinden kann, mein aufklärerischer Artikel hat es nach nunmehr zwanzig Monaten nur bis auf Platz 3 in den Google Serps geschafft. Platz 1 und 2 halten Stupipedia mit einem grenzwertig nützlichem Artikel und die Wikipedia, welches die Heizölrückstoßabdämpfung mit einem Einzeiler abtut. Ist das der versprochene gute Content? Ist das die Antwort, wonach die User gesucht haben? Ich habe da so meine Zweifel. Vor allem ärgere ich mich immer wieder über Wikipedia. Diese zumeist grottige Optik, die pervers seoorientierte interne Verlinkung und die teilweise frech zusammengeklauten Inhalte, ist dieser Content wirklich so gut, dass er immer wieder bis ganz nach oben in den Suchresultaten getragen werden muss?
Wahrscheinlich ist das Thema so sehr Nische, dass deinen Beitrag keiner verlinkt und gesharet hat.
Aber was Wikipedia angeht, bin ich anderer Meinung. Ich finde die Optik gut, schlicht und sachlich. Und mit dem Content bin ich meist auch sehr zufrieden. Na gut, manchmal fehlt mir auch was.
Ich muss zugeben, dass ich das Wort „Heizölrückstoßabdämpfung“ so eben das erste mal gehört bzw. gelesen habe. Aber wen wundert es, da du ja mit einem relativ knapp bemessenen Artikel bis auf Platz 3 bei google vorstoßen konntest. Allerdings ist es unverständlich, dass stupedia mit seinem 2 Satz Artikel noch vor deiner Seite steht. Manchmal verstehe ich das Ranking einfach nicht bzw. es scheint doch nicht nur auf den guten Content anzukommen.
„eizölrückstoßabdämpfung“ Habe ich weiss gott noch nie gehört – glaube nichtmal an seine Existenz und deshalb suche ich auch nicht danach, auf das Google mir nicht sagt – Haha du teknophobe oder sowas
By the Way – schön das Kommentieren wieder geht – ich will nämlich unbedingt wissen was das nun ist – traue mich aber wie gesagt nicht zu Googlen….
Deshalb meine Nachricht via G+ :)
Werde die Tage mal drauf linken. Was die Pimmelspedia angeht: Da trägt insbesondere deine Branche eine große Mitschuld. Wie oft muss man lesen, dass der Einbau eines sog. Trustlinks zu diesem Hort des kleinsten gemeinsamen Nenners Vorteile für das eigene Ranking bringt. (Muss man sich mal vorstellen: Der Prof veröffentlicht ein PDF auf einer EDU-Adresse und verlinkt ohne es zu wissen zum miesesten Studenten, den er jemals hatte. Weil genau der es ist, der Zeit für Wikipimmels hat, in aller Regel aber zu feige ist um unter seinem echten Namen zu publizieren.)nnUnd der wahrscheinlich zweitmieseste Student, jener der nie klar und deutlich formulieren kann, was sein Unternehmen eigentlich macht und tut und immer um den heissen Brei herum brabbelt, hat Thesen wie die oben angesprochene raus, nach der der jeweils beste Content ganz vorne landen würde. Als ob der Typ in der Lage wäre das auch nur ansatzweise zu beurteilen.nnWer ernsthaft glaubt, bei Google oder gar bei Wikipedia vesammelten sich Gruppen geistiger Elite, für den stehen dort wohl selbst alle Türen sperrangelweit offen.
puh das war harter Stoff. Trust bring Ranking – ja. Wikipedia ist für Google trust? Ja! Auch wenn da der größte Nonsens steht – ja – die Automatismen werdens richten.nWiki soll ja optisch jetz nix her machen, aber Ja – Wiki landet auch mit schlechten Artikeln vor guten. Die Seite ist gut optimiert, eine Autorität – die Autorität und die sichtbarste Seite im Netz. Ich ärgere mich darüber nicht. Wenns STUPEDIA wäre – dann würde ich mich ärgern.nZumal – jeder Content „Dieb“ klaut bei Wiki und linkt dahin. Geistige Elite bei Wiki? Sicher auch. Geistige Bremser, umnachtete und Mangelware – auch das. Geistige Elite bei Google SERPs? Nene das hat nie einer behauptet! Gute SEOs die aus jedem Quark ne Referenz machen wenn man sie nur bezahlt – mich eingeschlossen…
Ich finde eigentlich auch, dass sich Wikipedia enorm gebessert hat. Trotzdem ist es nervig, was SEO-Geschichten angeht, keine Frage, Stupedia mal ganz außer Acht gelassen.
Den Versuch finde ich wirklich überragend und amüsant zugleich!
Mit Wikipedia bin ich eigentlich meist immer zufrieden, nur ab und zu kommt es wie in diesem Falle zu einer ehen knappen Beschreibung.
Zu Stupipedia kann ich nur sagen, dass soetwas einer ersthaften Suche keinen Mehrwert stiftet!
Ich finde die Idee einfach Klasse. Allerdings muss man halt auch bedenken, dass Google eine Vollautomation ist – zumindest im Massengeschäft. Dort wo es für Google Sinn macht, wird sicherlich auch mal manuell Hand angelegt, das ist aber bei dem Begriff „Heizölrückstoßabdämpfung“ wohl eher nicht der Fall. ;-)
Hi Gerald!
Punkt 1.
Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie wichtig tatsächlich Content ist – nämlich gar nicht. Wichtig ist vielmehr die *globale Autorität* (heisst Quantität und Qualität der Backlinks) der Webpräsenz, die bestimmte Inhalte veröffentlicht. Man kann – wenn man Wikipedia heisst – mit einem 20-60-Wort-„Artikel“ ziemlich jedes Dokument einer normal verlinkten Webseite outranken. Auch wenn diese wesentlich fundierter, ausführlicher, aktueller, etc. berichtet.
Dies betrifft aber nicht nur Wikipedia. Speziell seit Penguin 2012, hat es viele Nischen-Websites getroffen, die, innerhalb ihrer Nische, wahre Expertenseiten waren. Sind jetzt outranked von faden Artikel grosser Autoritäten, die teilweise den Suchbegriff nur einmal erwähnen. ;-)
–> „Kümmert Euch um die Inhalte“ – postuliert Google.
–> „Mach ich, sobald Ihr aufhört stumpfsinnig Links zu zählen!“ – sag ich.
Punkt 2.
Noch abstruser ist in der Tat die grottenschlechte Usability des Wikipedia-Mülls. Würde es die Google-Rankings nicht geben, wäre es unmöglich, von der Startseite aus, mittels regulärer Navigation, zu einem bestimmten Begriff vorzudringen. Und bevor hier jemand protestiert: Die Suchmaske kann und darf nicht eine thematische, logische und intuitive Navigation ersetzen. Da ist jeder kleine Drecksshop intuitiver zu navigieren, als der Wikipedia-Müll. Wird aber SO von der Mehrheit der Nutzer nicht wahrgenommen, weil Google den Wikipedia-Retrolook-Koksern durch die guten Rankings hilft.
Wir haben Anfang des Jahres an der Uni Giessen unter 250 internetaffinen Studenten (darunter ca. 1/3 Informatiker) eine kleine Usability-Umfrage gemacht. Von 10 untersuchten Sites, war Wikipedia auf Platz 9. Die Studis waren dabei ziemlich überrascht und sauer, dass – wenn sie NICHT über Google suchen – ihre Wunschinhalte, in Wikipedia nur mühsam zu finden sind. Hätten sie die Wiki-Suche nicht bemüht, wären viele gar nicht ans Ziel gekommen. Navigationstechnischer Müll übelster Art, gepaart mit der Arroganz veritabler Content-Diebe. Suchtechnisch aber durch Google gefördert – Datendiebe unter sich…muss man halt akzeptieren…;-)